Mit dem Heil-Werden unserer vielen verletzten inneren Kinder (nur scheinbar sind es bei manchen wenige ...!) beschäftigt sich auch dieser Post. Denn auf dem Weg zurück sitzen, liegen, stehen sie – die vielen Verletzten, von denen wir oft nichts wissen, die aber von uns erlöst werden wollen – am Wegrand, wartend, dass wir uns ihnen zuwenden und rufen, komm mit!
Doch nun zu Momo in Sachen Niemand-Haus, Niemals-Gasse und Meister Hora:
Heute scheint es mir logisch, lange Zeit war es mir nicht so recht klar, warum Michael Ende Momo rückwärts zum Nirgend-Haus gehen lässt. Genauer gesagt war es ja so, dass Momo in der Niemals-Gasse fast gescheitert wäre, wäre die Schildkröte Kassiopeia nicht zurückgekommen und hätte Momo auf ihrem Panzer lesen lassen:"RÜCKWÄRTS GEHEN!"
Bei Michael Ende heißt es da:
Momo versuchte es. Sie drehte sich um und ging rückwärts. Und plötzlich gelang es ihr, ohne jede Schwierigkeit weiterzukommen. Aber es war höchst merkwürdig, was dabei mit ihr geschah. Während sie nämlich so rückwärts ging, dachte sie zugleich auch rückwärts, sie atmete rückwärts, sie empfand rückwärts, kurz - sie lebte rückwärts!
Momo gelangt auf diese Weise zu Meister Secundus Minutius Hora, dem Meister der Zeit.
Heute glaube ich zu wissen, was es mit diesem Rückwärtsgehen auf sich hat und ich verdanke das den Posts und den erneuten Beschäftigungen mit dem Thema Nahtod und Tod, die am letzten Tag des vergangenen Jahres auf meiner EthikPost begannen mit Wenn Sterbende nach oben sehen (I)
In diesem Zusammenhang hatte ich mich ja auch wieder etwas eingelesen in Raymond A. Moodys Leben nach dem Tod, in dem jener auf zwölf mögliche Elemente, wie sie im Rahmen von Nahtod-Erfahrungen vorkommen, eingeht; eines dieser Möglichkeiten von Erlebnissen, die Menschen mit Nahtod-Erfahrung haben, ist der Lebensfilm: Manche haben dabei bekanntlich den Eindruck, dass sie Stationen ihres Lebens wie gleichzeitig sehen, andere nehmen eher einen allerdings extrem schnell ablaufenden Film wahr.
Wie auch immer, jedenfalls wurde mir schlagartig klar, was es bedeutet, dass Momo rückwärts zu Meister Hora geht, denn es gibt zwei Möglichkeiten, sich dem Niemals-Haus zu nähern:
Die erste ist die des Lebensfilms.
Wir sehen ihn im Rahmen möglicher Nahtoderlebnisse, wir sehen ihn auch, so glaube ich, wenn wir real gestorben sind. Uns wird das Buch des Lebens aufgeschlagen. Rückwärts in der Zeit gehend bis hin zu unserem irdischen Ursprung konfrontieren wir uns mit dem, was war.
Ich persönlich bin der Auffassung, dass wir zwischen unseren Leben das vergangene aufarbeiten und für das nächste Leben ein Skript entwerfen, das unser Bewusstsein weiter bringt – von dem traditionellen Karma-Gedanken halte ich nicht so viel bis wenig; es geht nicht, darum Schuld zu büßen, es geht nicht um eine Form der Vergeltung, sondern es geht darum, wie wir bestimmte Entwicklungsschritte machen. Auf diesem Hintergrund entscheidet sich, wo und unter welchen Bedingungen Menschen wieder inkarnieren; sicherlich hängen auch bestimmte seelische Lernprogramme mit bestimmten Menschen zusammen. Ich stelle mir z.B. vor, dass nicht wenige werdende Mütter, die abgetrieben haben, dieser Seele, die durch sie nicht zur Welt kommen konnte, dennoch begegnen, weil sie mit einer anderen Mutter - oder derselben, nur später - nur Welt kam. Vorstellbar, dass beider Begegnungen keine einfache wird, denn der Brunnen ihrer Seele weiß um alles Geschehen. – Dies kann noch in demselben Leben geschehen oder in einem späteren.
Das Königreich der Himmel, das ist ein Bewusstseinszustand.
In ihn gelangen nur Kinder - oder im Sinne Michael Endes: nur Erwachsene, die rückwärts gehen können.
Wie auch immer, jedenfalls wurde mir schlagartig klar, was es bedeutet, dass Momo rückwärts zu Meister Hora geht, denn es gibt zwei Möglichkeiten, sich dem Niemals-Haus zu nähern:
Die erste ist die des Lebensfilms.
Wir sehen ihn im Rahmen möglicher Nahtoderlebnisse, wir sehen ihn auch, so glaube ich, wenn wir real gestorben sind. Uns wird das Buch des Lebens aufgeschlagen. Rückwärts in der Zeit gehend bis hin zu unserem irdischen Ursprung konfrontieren wir uns mit dem, was war.
Ich persönlich bin der Auffassung, dass wir zwischen unseren Leben das vergangene aufarbeiten und für das nächste Leben ein Skript entwerfen, das unser Bewusstsein weiter bringt – von dem traditionellen Karma-Gedanken halte ich nicht so viel bis wenig; es geht nicht, darum Schuld zu büßen, es geht nicht um eine Form der Vergeltung, sondern es geht darum, wie wir bestimmte Entwicklungsschritte machen. Auf diesem Hintergrund entscheidet sich, wo und unter welchen Bedingungen Menschen wieder inkarnieren; sicherlich hängen auch bestimmte seelische Lernprogramme mit bestimmten Menschen zusammen. Ich stelle mir z.B. vor, dass nicht wenige werdende Mütter, die abgetrieben haben, dieser Seele, die durch sie nicht zur Welt kommen konnte, dennoch begegnen, weil sie mit einer anderen Mutter - oder derselben, nur später - nur Welt kam. Vorstellbar, dass beider Begegnungen keine einfache wird, denn der Brunnen ihrer Seele weiß um alles Geschehen. – Dies kann noch in demselben Leben geschehen oder in einem späteren.
Die zweite Möglichkeit ist, dass wir - und dies ist gewiss eine äußerst intensive Arbeit mit sich selbst - in unserem derzeitigen Leben in unserem Bewusstsein zurückgehen bis zu unserer Geburt und aufarbeiten, was alles geschehen ist. Das schließt beispielsweise ein, dass wir die verletzten inneren Kinder, die zu beiden Seiten unseres Lebensweges ihr Leben in dunklen Nischen fristen, hervorholen und wieder integrieren, indem uns bewusst wird, wie es zu der Verletzung kam, die dazu geführt hat, das ein Teil sich von uns abspaltete.
Deshalb heißt es in der Bibel - und es ist eine Facette der Bedeutung dieser Aussage -, dass wir nur in den Himmel kommen, wenn wir wieder werden wie Kinder. Wörtlich spricht Jesus von dem Königreich der Himmel, er sagt also, dass wir nur in das Königreich der Himmel kommen, wenn wir wieder werden wie Kinder. Wie öfters gibt Luther den Plural von Himmel bedauerlicherweise nur im Singular wieder.
Momo steht beispielhaft für ein solches Kind.
Deshalb heißt es in der Bibel - und es ist eine Facette der Bedeutung dieser Aussage -, dass wir nur in den Himmel kommen, wenn wir wieder werden wie Kinder. Wörtlich spricht Jesus von dem Königreich der Himmel, er sagt also, dass wir nur in das Königreich der Himmel kommen, wenn wir wieder werden wie Kinder. Wie öfters gibt Luther den Plural von Himmel bedauerlicherweise nur im Singular wieder.
Momo steht beispielhaft für ein solches Kind.
Das Königreich der Himmel, das ist ein Bewusstseinszustand.
In ihn gelangen nur Kinder - oder im Sinne Michael Endes: nur Erwachsene, die rückwärts gehen können.
Momo geht übrigens, bevor sie rückwärts geht, sehr langsam, sie geht vorwärts, aber sehr langsam; auch dies ist kein Zufall, denn wir müssen, wenn wir rückwärts gehen wollen, aus der Hektik der Zeit herauskommen, müssen in unserem Inneren zur Ruhe kommen, bewusst langsam gehen; deshalb unter anderem war für Karlfried Graf Dürckheim das Zen-Gehen so wichtig. Es ist ein extrem langsames, bewusstes Gehen.
Wenn es uns auf der Erde gelingt, zu diesem inneren Kind zurückzugelangen, das so unversehrt in der Krippe Bethlehems lag wie es nun auch über zweitausend Jahre späte in jedem von uns ruht - dafür steht Weihnachten auch -, dann sind wir an der Quelle unseres Seins, vertrauen dem göttlich Weiblichen und dem göttlich Männlichen, wofür Maria und Joseph stehen; in den Märchen stehen der gute König und die Königin dafür zu den Zeiten des Es war einmal, einem Zustand, den wir auf neue Weise erreichen wollen, oder, wie es T.S. Eliot in Four Quartets formuliert:
Und am Ende all unserer Forschungen werden wir da ankommen,
wo wir angefangen haben,
und werden den Ort zum ersten Mal erkennen.
Während wir rückwärts gehen, blicken wir nach vorn, denn wir leben unser Leben, aber unser Bewusstsein geht zurück, notwendigerweise, doch vertrauensvoll wenden wir uns den Rücken zu. Wie wir in unserer Lebenszeit vorwärts gegangen sind, ganz entsprechend unseren menschlichen Lebensbedingungen, gehen wir nun zurück, ungewohnt, auf neue Weise sehend, fühlend
Vertrauensvoll können wir zurückgehen, denn das sind wir selbst, zu dem wir gelangen. Liebend erwarten uns unsere inneren Eltern, für die Maria und Josef stehen, die einiges mit unseren realen Eltern gemein haben können, in manchen Fällen aber auch sehr wenig. Jedenfalls, die inneren Eltern unserer geistigen Familie lieben aus ganzem Herzen.
Eine solche Liebe suchen wir.
Wenn wir sie finden, ist es das Königreich der Himmel, der Himmel auf Erden.
2 Kommentare:
Lieber Johannes,
ich bin ganz ergriffen von diesem wunderbaren Post und möchte Dir meine ganze Anerkennung und Wertschätzung dalassen.
Es fühlt sich immer sehr heilend an, bei Dir mitzulesen.
Liebe Grüsse
Maja
Liebe Maja,
das ist ja echt lieb!
Ich glaube, das kommt auch daher, dass wir beide uns mit unseren vielen inneren Kindern beschäftigen; es ist ja eine lebenslange Aufgabe und jedes geheilte Kind tut gut ... gibt Kraft, die bisher gebunden war.
Dir auch ganz liebe Grüße,
Johannes
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