In diesem Blog veröffentliche ich Buchauszüge, Gedichte und eigene Gedanken zum Thema des inneren Kindes und des Kindseins überhaupt.
Eigentlich haben wir viele innere Kinder in uns: solche voller Energie, aber auch verletzte und sterbende Kinder, die wieder zu wirklichem Leben erweckt sein wollen ...
Ohne lebendige innere Kinder sind Erwachsene ohne wirkliche Individualität und oft nicht fähig zu spielen und kreativ zu sein ... Wie also die Kinder in uns wahrnehmen, wie mit ihnen umgehen?

Dienstag, 30. September 2014

Ein Kind ist in der Regel problemlos, nur Eltern, Erziehern und Ärzten ist es ein Problem erster Ordnung!

In C.G. Jungs Vortrag Die Lebenswende findet sich ein Satz, den jedes Elternpaar schon vor der Geburt in goldener Schrift überreicht bekommen sollte. Auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt und wirklich nicht alle Kinder gleich sind, so gilt dennoch des großen Schweizer Psychologen Aussage:
Das Kind ist normalerweise noch problemlos, wohl aber ist es mit seiner komplizierten Psyche den Eltern, Erziehern und Ärzten ein Problem erster Ordnung.
Wie wahr! 
Nicht das Kind ist das Problem.
Ohne dass das ein Vorwurf sein kann, aber Probleme mit ihm haben Eltern, Lehrer, Ärzte.

Jung findet durchaus, dass ein Kind eine komplizierte Psyche hat. Schließlich, so denke ich, bringt es zig-tausend Lebensmuster in dieses Leben aus früheren Inkarnationen mit. Manchen Jugendlichen merkt man förmlich an, wie viele Leben in diesem Leben zusammenkommen. Eigentlich kann man sich nur wundern, dass sie alle so gut auf die Reihe bringen. Und es geht eben nur, weil wir Lethe überschreiten, wenn wir ins Leben kommen, und vergessen.
Dennoch: Im Unbewussten ist alles gespeichert. Auf unserer Festplatte sind alle Leben drauf. Wenn man Buddha glauben mag, sind es hunderttausende.

All dies erklärt auch, warum schon kleine Kinder manchmal so unendlich wissend sein können.

Zurück zu Jungs Aussage; sie erklärt auch, warum manches angeblich autistische Kind nicht wirklich autistisch ist, sondern erziehungsbedingt autistische Züge angenommen hat. Bei manchen Eltern ist das eine notwendige Flucht.

Es kann ja auch ganz anders sein:



PS: Vergessen allerdings sollte man auch nicht: Wir alle bringen aus vielen, vielen Leben Strukturen  und Muster mit, die sich zwar nicht zwangsläufig aktualisieren müssen, aber durchaus können. Ich bin immer wieder beeindruckt gewesen, wie weise und irgendwie tief wissend Kinder schon mit 10 Jahren sein konnten. Allerdings bringen wir nicht nur tiefes Wissen, sondern auch andere (Un-)Tiefen mit. Dennoch sollten wir Kinder ohne jegliche Vorbehalte erziehen. Manches darf in unserer Seele auch im Verborgenen bleiben . . .

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