In diesem Blog veröffentliche ich Buchauszüge, Gedichte und eigene Gedanken zum Thema des inneren Kindes und des Kindseins überhaupt.
Eigentlich haben wir viele innere Kinder in uns: solche voller Energie, aber auch verletzte und sterbende Kinder, die wieder zu wirklichem Leben erweckt sein wollen ...
Ohne lebendige innere Kinder sind Erwachsene ohne wirkliche Individualität und oft nicht fähig zu spielen und kreativ zu sein ... Wie also die Kinder in uns wahrnehmen, wie mit ihnen umgehen?

Sonntag, 10. Februar 2013

(I) Wie gesund ist Nähe? Wie sehr beeinflusst die Energie der Eltern die ihrer Kinder?

Mir kommt es vor, als ob es schon ewig lang her sei, da erfüllte ich mir mit meiner damaligen Freundin einen Traum: Wir kauften zusammen ein Bauernhaus.

Das war unser beider Wunsch gewesen, und das Haus war auch in der Tat ein Traum: auf dem Land und doch unweit einer attraktiven Universitäts-Stadt gelegen, mit Scheune, mit großem Garten, oberhalb Obstwiesen, der Wald ganz in der Nähe, 300 Meter oberhalb der Wiesen; nachts schlurfte der Igel über die Terrasse und abends konnte man, wenn man Glück hatte, die Rehe am Waldrand beobachten; ich spielte im örtlichen Fußballverein in der Mannschaft mit ... alles echt gut ...

... wenn ich nicht krank geworden wäre und mein Körper mir signalisierte: entweder deine Gesundheit geht oder du gehst aus dem Haus, gibst die Beziehung auf. - Einige Monate wollte ich das nicht wahrhaben; aber innerlich wusste ich: Ich habe eigentlich keine Wahl, auch, weil ich immer kränker wurde.

Das ist letztendlich ein anderes, ein seelisches Thema, denn mir war klar geworden: Meine Freundin war nicht eine wirkliche Beziehungspartnerin, sondern meine Mutter ... in solch einer Beziehung wollte mein Inneres nicht leben, und wenn es nicht anders geht und mein Wesen das partout nicht sehen will, will der Körper mithelfen, die Dinge bewusst zu machen ...

Damals betreute mich eine Ärztin, die mit Hilfe von Elektroakupunktur therapierte - wie ich heute noch finde, ein Super-Verfahren. Mit ihrem Apparat konnte sie im Grunde den ganzen Körper durchmessen, jedes Organ, und wenn sie mit ihrem Messgerät auf den entsprechenden Körperpunkt ging und der Zeiger auf dem angeschlossenen Apparat zurückfiel, bedeutete das nichts Gutes. Sie konnte dann in ein ebenfalls angeschlossenes Gerät Arzneien legen, und wenn ein Medikament das Organ auf der Anzeige stabilsierte, dann half das Medikament; der Zeiger schlug zwar aus, blieb dann aber stehen und fiel keinen Millimeter zurück. Klasse war eben, dass sie eine Homöopathin war und es zuallererst immer mit homöopathischen Mitteln versuchte. Erst, wenn unter ihnen keines half, griff sie zu allopathischen. Was bei mir zu jener Zeit zum Teil notwendig war.

Als ich damals zu ihr kam, war mein ganzer Körper krank und ich weiß noch, dass sie zu mir sagte: Einen jungen Mann in ihrem Alter mit diesem Gesundheitszustand – das habe ich auch noch selten erlebt.
Sie half mir damals über die Trennung, den Auszug und diese schwierige Zeit hinweg; sie wusste, und das sagte sie auch: Körperlich helfe ich Ihnen, das Seelische müssen Sie klarbekommen. –

Viele Jahre später - ich hatte mittlerweile eine kleine Tochter - war diese krank und ich erinnerte mich an diese Ärztin.
Meine Kleine hatte Durchfall und ihr ging es gar nicht gut.
Ich war froh, dass die Ärztin noch therapierte und meldete meine Tochter an. Tags darauf konnten wir schon kommen.
Nun saß ich im Praxisraum auf dem Stuhl und hatte meine Tochter auf dem Schoß, ich glaube, sie war damals ungefähr fünf Jahre alt.
Aber ich staunte nicht schlecht, als die Ärztin ihre Organe durchmaß: Der Magen war in Ordnung, die verschiedenen Darmbereiche waren in Ordnung - ich konnte das nicht fassen.
Nur an der ein oder anderen Stelle zeigte sich eine leise Schwäche und als die Ärztin Medikamente einlegte, weiß ich, zuckte mir damals durch den Kopf: Nanu, das sind doch meine Medikamente, die kenne ich doch, die helfen doch mir ...

Ich weiß noch, dass ich das Sprechzimmer verließ und wusste: Das kann nicht sein; meine Tochter ist echt krank, und nun ist ihr überhaupt nicht geholfen. Ich war innerlich total von der Rolle und wusste nur: Irgendwas kann nicht sein ...

Einen Tag später fiel es mir wie Schuppen von den Augen:

Meine Tochter hatte auf MEINEM Schoß gesessen, sie war in MEINEM Energiefeld gewesen; die Ärztin hatte nicht meine Tochter gemessen, sondern mich, wenn sie auch auf den Punkten meines Kindes ihr Messgerät angesetzt hatte. Meine Energie als Erwachsener war so stark, mein Energiefeld hatte das meiner Tochter total dominiert, dass sich meine Organe anzeigten und nicht ihre. Ich war damals - und bin es noch heute - nur erstaunt, dass das der Ärztin nicht bewusst war; eigentlcih war sie echt gut - offensichtlich aber war ihr das nicht bewusst.

Es dauerte noch einige Tage, dann war mein Kind auch mit Hausmitteln wieder hergestellt.
Aber dieses Ereignis ist mir bis heute unvergessen.

Für mich war damals, nachdem mir dieser Umstand bewusst geworden war, auf jeden Fall klar – und das war zugleich ein Trost: Du musst einfach oft Deine Tochter auf den Schoß und in Deine Nähe nehmen, dann ist sie im Grunde gesund bzw. die Organe können sich erholen und gesunden.


Für die Beziehung von Eltern zu ihren Kindern ist das Bewusstsein davon, wie sehr sie körperlich ihre Kinder beeinflussen, ganz entscheidend.
Noch entscheidender ist, wie sehr sie es auch seelisch tun.
Eltern tragen maßgeblich zur Erkrankung bzw. Gesunderhaltung ihrer Kinder bei.
Das zeigt, welch hohe Verantwortung und Bedeutung sie haben.
Dieses Wissen darf auf keinen Fall zu falschen Schuldgefühlen auf Seiten von Vater und/ oder Mutter führen, nicht nur, weil diese das Kind auch übernimmt, sondern weil wir Menschen sind, die alle Fehler haben.

In den letzten Jahren ist mir bewusst geworden, wie sehr Kinder schon in frühen Jahren die Energie ihrer Eltern übernommen haben und unter den Auswirkungen vor allem seelischer Bewusstseinszustände ihrer Eltern leiden

Eltern machen ihre Kinder wirklich oft krank. – Das ist leider so.

Ich könnte manche Beispiele erzählen, wo sich die seelische Einstellung der Eltern in ihren Kindern niederschlägt - wirklich schlägt ...
Mittlerweile gehe ich auch dazu über, gegenüber Eltern diese Prozesse anzusprechen, soweit ich sie sehen kann, immer natürlich auch in dem Bewusstsein, dass ich mich irren kann und nur einen Ausschnitt der familiären Wirklichkeit wahrnehme.

Heute habe ich die Kraft, die Wut und den Zorn, der mir dann manchmal entgegenschlägt, auszuhalten, selbst wenn ich mich bemühe zu verdeutlichen, dass wir alle Fehler machen und Fehler in der Erziehungsrealität kein Verbrechen sind; solange wir bestimmte Dinge nicht reflektieren, geben wir eben weiter, wie mit uns umgegangen worden ist.

Ich denke nur, es wäre so gut und eigentlich zwingend notwendig, dass in unserer Gesellschaft sich über diese Tatsache ein Bewusstsein herstellt, damit Kinder nicht unnötig mehr in eine Situation gebracht werden, die unheilvoll ihr Leben prägt.

Gott sei Dank – das soll hier nicht vergessen sein – gibt es auch das Gegenteil: Eltern, die mit ihrer Liebe ihrem Kind den Lebensweg ein gutes Stück weit bahnen.


3 Kommentare:

~ Clara P. ~ hat gesagt…

Hallo,

ich kann Dir nur zustimmen, auch ich habe durch meine eigene Entwicklung festgestellt, dass sich die Energie der Eltern auf die Kinder niederschlägt. Ich nehme Energien sehr klar wahr und manchmal spüre ich die Energie meiner Mutter - und dann bekomme ich immer Bluthochdruck. Eine Langzeitmessung an einem Tag, als die Energie meiner Mutter nicht spürbar war, hat ergeben, dass ich einen niedrigen Blutdruck habe. Aber sobald ihre Energie da ist - schwupps geht der BD hoch. Dabei war sie diejenige mit dem Bluthochdruck.

Wie schön, dass Du Dich traugst, den Menschen von ihrer energetischen Wirkung zu erzählen. Es ist so dringend notwendig, dass die Menschen begreifen, wie sehr sie ihren Kindern schaden können, wenn sie nicht an sich selbst auch arbeiten in Form von Weiterentwicklung, Selbstliebe usw.

Lg
Maja

Johannes G. Klinkmüller hat gesagt…

Hallo Maja,

schön, dass Du vorbeigeschaut hast. Ich habe gerade festgestellt, dass ich kürzlich zufällig auf Deinem Blog war und weiß noch, dass mir dieser Satz besonders gut gefallen hat:

"Das Leben hat mich einiges gelehrt - und hier ist der Ort, an dem ich sämtliche Steine, Muscheln und sonstige Fundstücke ausbreite, begutachte und zeige..."

Solch eine Offenheit finde ich schön, das zeigt ja auch Dein Gravatar: Unter dem Bogen durch darf man den ganzen großen Ozean vermuten :-))

Deine Mutter scheint Dir Deine Gefäße ja wirklich zu verengen - so einengend ... meine Güte ... ich kenne das ...
Auf die falsche Weise wehren, wäre Gift ... auch der Ozean ist ja eine Mutter ... eine, die die Gefäße weitet ... im Französischen heißt sie ja auch "la mer" – :-))

Ja, wenn die Menschen, besonders Eltern, an sich arbeiten, dann lernen das die Kinder – Besseres können sie kaum lernen ...

Liebe Grüße,
Johannes

~ Clara P. ~ hat gesagt…

Danke Johannes für diese Beschreibung - ja, meine Mutter engte mich auch im wahren Leben ein. Ein schönes Bild mit dem Meer und der Weite - das gibt mir gerade tatsächlich einen neuen Blickwinkel auf das Thema "Weite" in meinem Leben. Lieben Dank dafür!

Ganz liebe Grüsse
Maja